So unterschiedlich wie die gezeigten Werke in der Ausstellung sind auch die Künstlerpersönlichkeiten und ihre Geschichte. Welten liegen zwischen „den Amerikas“, aus denen sie kommen und auch die Stadt Berlin, die ihnen nach ihrer Ankunft im Abstand von mehr als 50 Jahren zum Lebens- und Arbeitsumfeld wird, ist für jeden gänzlich eine andere. Beide sind aber auf ihre eigene Art detailversessene Chronisten ihrer Zeit und Alltagsumwelt. Zwei Amerikaner, die uns, Berlin, Deutschland und Europa aufmerksam und - im Falle von Ed Dickman - seit Jahrzehnten genau beobachten. Bei dieser Art der Beobachtung werden wir allerdings nicht ausgespäht. Die aufgenommenen Informationen werden nicht zu unserem Schaden verwendet. Im Gegenteil, an den zurückgespiegelten Bildern der Maler kann unsere (Selbst-)Wahrnehmung und Sensibilität nur wachsen.
Wie haben aber diese beiden, schon altersmäßig Jahrzehnte voneinander entfernten Protagonisten überhaupt zusammengefunden? Ein gemeinsames Interesse an der Berliner Kultur der Nachkriegszeit brachte sie als Gäste zur Eröffnung der Friedrich Schröder-Sonnenstern-Ausstellung im September 2014 in die Browse Gallery. Dort durch John Colton einander vorgestellt, entspann sich zwischen diesen beiden ungleichen Männern ein angeregtes Gespräch. Sie entdecken eine Faszination für einander und trafen sich wieder. Aus diesen Begegnungen wuchs das Dokumentarfilmprojekt, „The Judgement on Paris“ (eine Anspielung auf den Film, „The Judgement of Paris“, den Dickman gemeinsam mit Klaus Märtens 1964 produzierte) von Robert King über Ed Dickman und, erneut angeregt durch Kurator John Colton, dieses gemeinsame Ausstellungsvorhaben. Bei allem großen Unterschiede zwischen den beiden Künstlern, zeugt die gemeinsame Ausstellung vor allem von einer geteilten Obsession und Gabe genauer Beobachtung und der Kunst daraus Bilder zu machen, die uns etwas Neues von uns sehen lassen. Dafür verdienen beide amerikanische Künstler Berlins Dank und Wertschätzung.
Vernissage am 26.6.2015, 17 Uhr, in Anwesenheit der Künstler
Unser herzlicher Dank gilt Ed Dickman und Robert King für die Bereitschaft dieses gemeinsame Ausstellungsprojekt mit uns zu realisieren, Michael Russ für die schönen Künstlerfotos und gesoplan für die Gastfreundschaft, diese Ausstellung in ihren Räumen zu zeigen