Community Impulse Initiative

Raus aus der Anonymität der Parallelgesellschaften

Hell's Kitchen und Nu?

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Das ist unser Haus ...

John Colton spricht mit Ramazam, Umut, Ali und anderen Jugendlichen über ihren Bezug zum Kiez, die Notwendigkeit zu verstehen, dass alle Bewohner des Viertels wichtig sind, um den Ort vor einem drohenden Identitätsverlust zu bewahren und die Menschen, die hier leben oder, wie sie, sogar aufgewachsen sind, vor Verdrängung zu schützen. "Jedes Mal wenn ein Anwohner weggeht und eine Wohnung leer wird, haben wir alle verloren. Der Eigentümer kann die Wohnung an neue Mieter teurer vermieten und so steigt das Mietlevel insgesamt kontinuierlich. Die, die hier groß geworden sind, können beim Auszug aus der Wohnung der Eltern kaum damit rechnen, im Kiez eine Wohnung günstig mieten zu können. Sie müssen nach Neukölln, Mitte oder direkt in die Plattenbauten im Osten der Stadt ausweichen. Wollen sie das? Nein, hier wollen sie bleiben und selbst vielleicht irgendwann ihre Kinder groß ziehen.

Vom nebenan wohnenden Fotografen Wolfgang Krolow, der wie kein anderer dem Keuzberg der späten 70er und 80er Jahre sein fotografisches Gesicht gab, holt John Colton zur Anschauung einen Bildband mit Fotografien aus dem Kiez vor der Sanierung des Viertels vor 30 Jahren. Die Jugendlichen erkennen darin ihre Eltern, die hier hergekommen waren, um etwas auzubauen und sie sehen etwa sich selbst - Kinder die in einer verfallenden städtischen Umwelt auf den Straßen spielten.

Heute sieht es schöner aus, finden auch die Jungen. Aber spielen und Krach machen dürfen sie nicht mehr auf den schicker gewordenen Straßen. Die Schließung des Bolzplatzes letztes Jahr durch Anwohnerbeschwerden war nur ein Beispiel, die Gefährdung des Fortbestands der Jugendfreizeiteinrichtung Wasserturm nach dem Rückzug des Bezirksamtes ein anderes. Da wo die öffentliche Infrastruktur auch für die Jugendlichen als Stadtteilbewohner nicht erhalten wird, haben sie auch immer weniger Gefühl zu dem Ort und der Nachbarschaft. Weggehen und andere wegziehen lassen ist eine Niederlage. Wir können den Kiez aktiv gestalten durch gemeinsame Aktionen, die neue Verbindungen zwischen den Menschen am Ort ermöglichen (wie die Wimpelketten-Aktion), um gemeinsam Ideen zur Veränderung im Stadtteil zu entwickeln. Was habt ihr für Ideen?