Europäischer Monat der Fotografie 2014 - Browse Gallery Ausstellungen
Günter Zint, 1989
Axel Benzmann, Günter Grass, Vietnamkriegsdemo 1968
Ausstellung
Günter Zint. 25 Jahre Mauerfall.
Wie ich als Pressefotograf die DDR-Grenzöffnung erlebte
Die Ausstellung zeigt Fotografien des Dokumentar- und Pressefotografen Günter Zint.
Am 9. November 1989 erhielt er vom Stern den Auftrag, Fotos für ein Sonderheft zur DDR-Grenzöffnung zu liefern. Während viele Kolleg/innen unterwegs waren, um „Mauerspechte und Zaunlücken zu fotografieren“, begab sich Zint tiefer ins Hinterland der Grenze, nahm Alltagswelt und profane Dinge des dramatischen Umbruchs in den Blick. Annähernd 1000 Fotos entstanden in den ersten beiden Wochen nach der Maueröffnung.
Neben ausgesuchten Bildern dieser Arbeit sind in der Ausstellung Fotografien zu sehen, die Zint bis zur ersten gesamtdeutschen Wahl im Dezember 1990 im ehemaligen Ostdeutschland aufnahm. In diesen Bildern des Übergangs sieht man das Versinken einer Gesellschaftsordnung, Lebens-, Kultur- und Konsumwelt in einer anderen: Schaufensterdekorationen, Warenpreise, Hausfassaden, Einkaufsstraßen und Wahlwerbung der Westparteien. Erstmalig werden jetzt ca. 50 ausgewählte Fotos der Serie mit Details aus einer Welt im Umbruch gezeigt, „die sogar vielen Ex-DDR-Bürgern nicht mehr im Gedächtnis sind.“ (Günter Zint)
Vernissage 18.10.2014, 15:00 Uhr, Browse Gallery
Sprecher: Günter Zint, Fotograf
Peter Wawerzinek, Autor
Roland Jahn, Leiter der Stasiunterlagenbehörde (angefragt)
Bildvortrag Günter Zint: Zintstoff. 24.10.2014, 17:00 Uhr, Browse Gallery
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Flyer zur Bilderlesung
Bildvortrag Günter Zint: Die weiße Taube flog für immer davon. 21.11.2014, 17:00 Uhr, Browse Gallery
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Flyer zum Bildvortrag
Ausstellung
Axel Benzmann. Frostibite.
Künstler, Revolutionäre und Berliner - Fotografien aus der Frontstadt West-Berlin
Studentische Massenproteste, Anti-Vietnamkriegs-Demos, junge Menschen mit Fahnen im Laufschritt, bewegte Münder, lachende Augen: Welt im Aufbruch. Gegenüber: an Absperrgitter drängende Menschenmengen, ältere Berliner/innen, angespannte Gesichtszüge, Plakate, die ein SDS-Verbot fordern, am Geländer Gerangel mit der APO – Aufnahmen, die Axel Benzmann als freiberuflicher Pressefotograf in den 1960er Jahren machte. Mittendrin: Porträts von Persönlichkeiten der Kreuzberger Künstler- und Kneipenszene. Hier bewegte sich Benzmann eher privat, anteilnehmend, beobachtend.
Kurt Mühlenhaupt, Günter Grass, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Oskar Huth u. a. waren Anti-Establishment. Sie setzten der massiven politischen Einflussnahme auf die Kunst, auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs ihre künstlerische Freiheit und Unabhängigkeit entgegen. Eine Perspektive, die auch dem sympathisierenden 1968er Chronisten Benzmann vertraut war.
Eindrücklich zeigen Benzmanns Fotografien in der von John Colton kuratierten Ausstellung die Energie der politischen Konfrontation und der kulturellen Widersprüche, die die Frontstadt West-Berlin in den 1960er Jahren antrieb.
Vernissage 18.10.2014, 16:00 Uhr, Browse Gallery
Sprecher: Janos Frecot, ehem. Leiter der Fotografischen Sammlung, Berlinische Galerie
Ausstellungszeiten: 18.10. – 22.11.2014
Präsentiert i.R. des Europäischen Monat der Fotografie 2014
Unser herzlicher Dank gilt Veronika Benzmann, Günter Zint, Janos Frecot und unseren Kooperationspartner/innen:
Marheineke Markthalle,
Friedrichshain-Kreuzberg Museum Hannelore Mühlenhaupt und Kurt Mühlenhauptmuseum Bergsdorf, Medienpartner:
Berliner Fenster